Nachkriegsdeutschland.de war eine Website des Arbeitskreis Shoa, die sich mit Themen, wie Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust auseinandersetzte. Das Ziel war und ist es, historisch politische Jugend- und Erwachsenenbildung zu betreiben. Dafür gründeten mehrere Historiker, Journalisten und Informatiker im Jahr 1996 einen Verein. Aktuell wird die Arbeit auf diesem Portal weitergeführt: https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/.
Das Projekt findet breite Unterstützung. So engagieren sich neben den Vereinsmitgliedern auch das Deutsche Historische Museum, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und die Bundeszentrale für politische Bildung.
Inhaltsübersicht:
Wichtige Themen auf Nachkriegsdeutschland.de:
Nürnberger Prozesse von 1945 – 1949
Die Nürnberger Prozesse fanden vom 20. November 1945 bis 14. April 1949 im Justizpalast Nürnberg statt. Ziel war es, die Hauptkriegsverbrecher zur Verantwortung zu ziehen. Allein im Hauptprozess wurden zahlreiche Todesstrafen und jahrelange Haftstrafen ausgesprochen. Die prominentesten Angeklagten waren Hermann Göring, Martin Bormann und Rudolf Heß.
In weiteren Nachfolgeprozessen wurden 185 Personen angeklagt. Darunter befanden sich u.a. Juristen, SS Mitglieder, Militärs und Politiker. Auch hier gab es Todesurteile und Haftstrafen. In den 50er Jahren wurden zahlreiche Strafen herabgesetzt. Für die zum Tote verurteilten hatte sich unter anderem der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer eingesetzt.
Flucht und Vertreibung
Die Wirren und die Grausamkeit des Krieges hat zahlreiche Flüchtlingswellen und Wanderbewegungen ausgelöst. Dies führte zu demographischen Verschiebungen, die große Teile Europas bis heute prägen. Allein aus den ehemaligen östlichen Teilen des Deutschen Reiches sind Millionen von Menschen in die Besatzungszonen geflohen.
Alle Flüchtlingswellen zwischen der Zeit von 1939 und 1950 erfassten zusammen mindestens 25 bis 30 Millionen Menschen. Die Dunkelziffe an Verlusten während der beschwerlichen Reisen ist enorm. Hunger, Kälte und Krankheit machten den Flüchtlingen stark zu schaffen.
Marshallplan
Dieses gewaltige Konjunkturprogramm wurde von den Vereinigten Staaten von Amerika am 3. April 1948 in Kraft gesetzt. Das Ziel war es, die vom Krieg verwüsteten europäischen Staaten wirtschaftlich wieder aufzurichten. Dafür wurden innerhalb von 4 Jahren Mittel im (heutigen) Wert von ca 131 Milliarden Dollar investiert.
Die Hilfe fand in Form von Krediten, aber auch Rohstoffen, Gütern und Lebensmitteln statt. Neben dem Ziel, der notleidenden europäischen Bevölkerung zu helfen, ging es auch darum, den Einfluss der Sowjetunion und des sich ausbreitenden Kommunismus einzudämmen. Außerdem sollten neue Absatzmärkte für US Produkte geschaffen werden.
Das Programm bescherte großen Teilen Westeuropas einen ungeahnten Wohlstand und einen nie dagewesenen Wirtschaftsboom.